Durch demographische und wirtschaftsstrukturelle Veränderungen der letzten Jahre stehen viele Kommunen vor großen Herausforderungen. Daher gilt es, nicht nur in städtebaulicher Hinsicht, die Entwicklung von Städten und Gemeinden vorausblickend so zu gestalten, dass auch in Zeiten gesellschaftlichen Wandels die Lebens- und Wohnqualität der Bürgerinnen und Bürger erhalten bzw. verbessert wird. Die Regierung von Oberfranken begleitet die Stadt Gräfenberg auf dem Weg von der Konzeption bis zur zukünftigen Umsetzung diverser Vorhaben.

Für das denkmalgeschützte Scheunenviertel an der Eglofsteiner Straße in Gräfenberg wurde ein städtebauliches Konzept gesucht, das eine zukunftsfähige und zeitgemäße Nutzung und Belebung des historischen

Ensembles aufzeigt, ohne sein identitätsstiftendes und ortsbildprägendes Erscheinungsbild zu verlieren. Als potentielle Nachnutzung für die zum größten Teil leerstehenden Scheunen wird eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten gesehen, die sich vor allem an junge Handwerker, Kleinunternehmer oder Startups aus der Region richtet. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit einzelner Scheunen könnten Gemeinschaftsräume sein, die in Kombination mit benachbartem Wohnen, unterschiedlichen Formen des gemeinschaftlichen Arbeitens dienen.

Die Herausforderung des Entwurfes besteht dabei nicht zuletzt in einem ebenso behutsamen und ressourcenschonenden Umgang mit dem wertvollen historischen Bestand, als auch in dem Entwickeln einer exemplarischen Vision für eine Stadtentwicklung, die mit der gebotenen Sensibilität an die Identität des Ortsbestandes anknüpft ohne diesen oberflächlich zu kopieren. Im Schwerpunkt der gestellten Aufgabe steht

dabei eine Auseinandersetzung mit städtebaulich-strategischen Entwicklungen ländlicher Regionen im Allgemeinen, sowie die Auseinandersetzung mit dem Typus der Scheune im speziellen.

Dozenten: Prof. Anja Ohliger / Prof. Markus Schlempp
Bachelorstudiengang Architektur/ Master Design (heritage design), integrales Entwurfsprojekt, Sommersemester 2018