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Revitalisierung einer vergessenen Kulturstätte

Nutzungs- und Sanierungskonzept für das Bergschloß Lichtenfels

Inmitten Coburg und Bamberg liegt die oberfränkische „Deutsche Korbstadt“ Lichtenfels mit ihren prägenden Landmarken wie etwa dem Staffelberg, dem Kloster Banz oder der Basilika Vierzehnheiligen. Nur wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt sitzt das unscheinbare Bergschloß, dass trotz seiner hohen und zentralen Lage nicht einfach zu entdecken ist. Es wird durch eine Vielzahl von Bäumen des darunter liegenden Stadtparks versteckt, sodass sich seine Silhouette aus der Ferne erst ab einer ähnlichen Höhe, wie etwa der des Stadtschlosses, erahnen lässt. Die Geschichte des Bergschlosses reicht vom 12. Jahrhundert als „Hauptburg Lichtenfels“ bis ins 19. Jahrhundert als auf nur noch wenigen Gemäuer die Geburtsstunden der Bergschloß-Gaststätte entstanden.

Etwas Besonderes – das ist die Bedeutung des Bergschlosses für viele Einheimische, die das Vergnügen hatten, es in seiner Blütezeit zu erleben. Es bot durch seine Größe ein Zuhause für vielerlei Traditionen, Kunst und Kultur. Nach dem Bau der um vielfaches größeren Stadthalle 1988 wurde eine neue Räumlichkeit für Veranstaltungen geboten sodass nur 2 Jahre später aus dem Bergschloß ein Asylheim wurde und dort für 25 Jahre Platz für geflüchtete Menschen bot. Das Ziel meiner Arbeit ist erneut ein Zuhause für Traditionen, Kunst und Kultur zu bieten, jedoch vielfältiger als es zuvor im Bestand möglich war. Mithilfe verschieden ausgelegter und ausgebildeter Räumlichkeiten sollen unterschiedliche Veranstaltungen und Kurse möglich sein. Besondere Gebäudemerkmale des Bestandes finden sich erneut im Entwurf wieder, in ihrer ursprünglichen als auch in einer neu gestalteten Form.

Im Süden befindet sich ein stark baufälliger Gebäudeschenkel, welcher dank eines Abrisses einen zentralen Eingang in das Bergschloss ermöglicht als auch einen großen Platz mit einer klaren Gebäudetrennung herstellt. Ein zum Großteil verglastes, über zwei Stockwerke hohes Foyer lädt mit seinem hellen und zentralen Zugang in die Räumlichkeiten im Untergeschoss, Erdgeschoss als auch im Obergeschoss ein. Drei unterschiedlich große Seminarräume als auch der sanierte Saal bieten Platz für individuell gestaltbare Veranstaltungen, welche dank einer großen Küche eine Bewirtung oder auch separate Kochkurse ermöglicht.

Weronika Borkowska

Mentor: Prof. Markus Schlempp
Masterstudiengang Design, Fokus Heritage Design, Masterthesis