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REVITALISIERUNG DER ORTSMITTE IN LERCHENHÜGEL

Nutzungs-/ und Sanierungskonzept für ‘Die alte Weberei’

Die Gegend rund um das Dorf Lerchenhügel in Oberfranken wurde stark geprägt durch die Textilindustrie. Durch den in der Region einsetzenden Strukturwandel im Laufe des letzten Jahrhunderts entstanden dort immer größere Industrieanlagen, welche die bis dahin ansässige Heimweberei zunehmend zurückgedrängt und das Leben der Bewohner von Grund auf verändert haben. Wurden die Stoffe anfangs noch mühsam zu Hause in Handarbeit hergestellt, so liefen nun hunderte Webstühle Tag und Nacht in den großen Fabrikhallen. Heute stehen diese Gebäude jedoch meist leer, verfallen zunehmend oder existieren schon lange nicht mehr. Die Vergangenheit gerät somit immer weiter in Vergessenheit. Es ist also enorm wichtig dieses wertvolle architektonische Erbe zu schützen und dem verbleibenden historischen Leerstand durch geeignete Nutzungskonzepte neues Leben einzuhauchen.

Ziel der Masterarbeit ist es am Beispiel der ehemaligen Weberei in Lerchenhügel zu zeigen wie die Revitalisierung solcher Textilfabriken in Zukunft aussehen kann. Trotz ihrer Lage in der Dorfmitte, wird die Weberei ihrer wichtigen Rolle im dörflichen Kontext aufgrund jahrelangen Leerstands momentan nicht gerecht. Durch ein geeignetes Konzept zur Um- und Nachnutzung des Gebäudes soll nun ein neuer identitätsstiftender Ort und Treffpunkt für die Gemeinde entstehen. Die Mischung verschiedener Nutzungen sorgt dabei für die nachhaltige Wiederbelebung des gesamten Dorfkerns und soll nicht nur für Lerchenhügel, sondern auch für andere Gemeinden impulsgebend sein.

Die Nutzungen sind stark auf die Gemeinschaft ausgelegt, sodass der Zusammenalt im Dorf gesteigert und gefestigt wird. Das gemeinschaftliche Wohnen als Hauptnutzung wird in Ebene 0 der großen Halle und dem westlichen Anbau integriert. In die Halle eingestellte Boxen enthalten die unterschiedlichen Wohneinheiten. Öffentliche Nutzungen wie ein Café, eine Herberge und die Tagespflege sind im östlichen Anbau an die Halle sowie in Ebene -1 vorgesehen. Der Neubau einer Multifunktionsscheune im Fabrikhof gliedert nicht nur den Freibereich in privaten Wohnhof und öffentlichen Dorfplatz, sondern schafft durch flexibel nutzbare Räume sowie einer Werkstatt Platz für Veranstaltungen, Workshops und Begegnung. Verknüpft durch großzügige, gemeinschaftlich nutzbare Aufenthaltsbereiche im Freien und im Gebäude, werden die unterschiedlichen Funktionseinheiten zum neuen Mittelpunkt des Dorfes.

Lisa Schuberth

Mentor: Prof. Markus Schlempp
Masterstudiengang Design, Fokus Heritage Design, Masterthesis