Revitalisierung der alten Bertelsdorfer Mühle
© Roger Karbe
Situation
Der ländliche Raum – hier der ländliche Raum im Coburger Land – unterliegt einem starken Bevölkerungsrückgang und damit einhergehendem wirtschaftlichen Druck. Ehemalige landwirtschaftliche Betriebe wurden bereits mehrfach aufgegeben und brauchen neue, innovative Nutzungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Er- haltung. Die Bertelsdorfer Mühle hat ihren Wirtschaftsbetrieb vor ca. 100 Jahren eingestellt und wurde seitdem mehrfach umgebaut und erweitert.
Da Bertelsdorf im Einzugsbereich der Stadt Coburg liegt, wurden in der Alten Mühle und in den Nebengebäuden im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere Wohnungen unterschiedlicher Größe eingerichtet. Seit dem Tod der letzten Mühlenbesitzerin (Frau Herold–Ehrlicher) 2009 stehen die Räume in der alten Mühle leer und sind zur Zeit ungenutzt. Das historische Mühlengebäude steht als Baudenkmal unter beson- derem Schutz und ist zu erhalten. Unter diesen Prämissen ist die alte Mühle zu revitalisieren, d. h. eine Umnutzungs- und Umbauplanung zu erstellen.
© Samuel Habel & Noah Schlumberger
Aufgabe
Die Bertelsdorfer Mühle mit Nebengebäuden und den mühlen-technischen Anlagen soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Teile der vorhandenen Bauteile und der historischen Ausstattung sind dabei zu erhalten und für eine Weiterverwendung in neuem Kontext zu überprüfen.
Im Laufe des 20. Jh. erfolgten diverse Umbauten im Gebäudeinneren. In drei Geschossen wurden Wohnungen in unterschiedlicher Größe eingerichtet. Aufgrund der technischen Anlagen der Mühle im hinteren, östlichen Gebäudeteil mit versetzten Geschosshöhen existiert jedoch keine durchgängige, eindeutige Erschließung. Der historische Grundriss weist eine innere Verteilung über eine zentrale Diele mit Treppenanlage auf.
Es ist für die Erschließung eine Lösung zu suchen, die die einzelnen Raumbereiche und Geschosse in der nördlichen Gebäudehälfte ohne Beeinträchtigung der anderen Nutzungsbereiche in der Südhälfte erschließt. Die historische Binnenstruktur ist dafür sorgfältig zu prüfen. Eingriffe sind hinsichtlich des Mehrwertes für die Nutzung und Erschließung zu bewerten. Veränderungen der Bausubstanz sind sogfältig abzuwägen – insbesondere hinsichtlich dem zu beachtenden Denkmalschutz und dem Erhalt des historischen Gebäudes.
© Finn Waurich & Jan Müller
© Samuel Habel & Noah Schlumberger
© Sophia Willner & Alexander Aktas
Dozenten: Prof. Roger Karbe / Prof. Markus Schlempp
Bachelorstudiengang Architektur, Entwurfsprojekt, Wintersemester 2021/22