Mint Campus Gebäude 3
© Simon Fiedler
Situation
Das Gebäude 3 der Hochschule Coburg ist seit den 1960er Jahren ein fester Bestandteil des ursprünglichen Campus Friedrich Streib. In ihm befinden sich die Labore und Werkstätten der Studiengänge Maschinenbau, Chemie und Gentechnik. Es liegt im Südwesten des Geländes, heute umrandet von den Neubauten von Mensa, Wohnheimen und Parkhaus. Mit diesen zusammen befindet sich das Gebäude an zentraler Stelle des Ensembles. Erschlossen wird es durch einen Verbindungsgang mit Gebäude 2. Der Architekt des Gebäudes ist nicht bekannt, was den Schluss nahelegt, dass es vom Bauamt selbst geplant wurde.
Der Bau ist gestaltprägend und identitätsstiftend für den gesamten Cam- pus Friedrich Streib. Es wird aus denkmalpflegerischen Aspekten als er- haltenswert erachtet, da es die Entwicklung des Friedrich Streib Campus dokumentiert und zudem ein qualitativ Hochwertiges Gebäude aus der Nachkriegsmoderne darstellt.
Zudem beinhaltet es die Heizzentrale des Campus an zentraler Stelle, was zur Verteilung der Wärme als energiesparendste Lösung gesehen werden kann.
Das Maschinenlabor wurde unter funktionalen Aspekten als solches geplant und gebaut und ist im Grundriss ihren ursprünglich angedachten Nutzungen perfekt angepasst. Dadurch sind im Gebäude mehrere Zwischenebenen enthalten, die eine Umnutzung vordergründig als schwierig erscheinen lassen, von Barrierefreiheit ganz zu schweigen. Auf der anderen Seite besitzt das Gebäude eine solide der Bauzeit entsprechende Bautechnik, die ihre Lebenserwartung bei Weitem noch nicht erreicht hat. In ihr steckt viel „graue Energie“ und ist damit sehr viel CO2 gebun- den, wenn sie auch nicht den aktuellsten energetischen Anforderungen entspricht.
© Katrin Hippeli, Julia Neuner, Fabian Oppermann
Aufgabe
Aufgrund der vorliegenden Machbarkeitsstudie, bzw. Nutzungswünsche für den Mint Campus sollte geprüft werden, welche Nutzungen am besten in dem bestehenden Gebäude untergebracht werden können.
Im gleichen Zug sollte das Gebäude analysiert werden und Maßnahmen formuliert werden, durch welche das Gebäude den neuen Nutzungen an- gepasst werden kann.
Ein Ressourcensparender Umgang mit dem Gebäude stand selbstverständlich im Vordergrund. Die bauphysikalische Betrachtung im Hinblick auf Bauschäden und energetische Verbesserungen des Bestands hat in der Projektergänzung ihren Platz gefunden.
Bei allen Eingriffen sollte das Potential des bestehenden Gebäudes genutzt werden. Die Qualitäten sollten erkannt und weiterentwickelt werden, um die Eingriffe so gering wie möglich, jedoch genauso sinnvoll wie möglich zu halten. Dabei standen Erschließung, Belichtung, Raumformate und -proportionen, aber auch die Konstruktion und Anpassbarkeit im Vordergrund.
© Simon Fiedler
© Katrin Hippeli, Julia Neuner, Fabian Oppermann
© Annalena Tischner
Dozenten: Prof. Markus Schlempp
Bachelorstudiengang Architektur, Entwurfsprojekt II, Wintersemester 20/21