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Entwurf eines Depot- & Werkstattneubaus, Altenburg

© Markus Schlempp

Situation

Im Frühjahr 2017 hat das Lindenau-Museum Altenburg eine Neukonzeption mit dem Titel „Der Leuchtturm an der Blauen Flut – Das neue Lindenau-Museum und die Altenburger Trümpfe“ vorgelegt. Dieser Masterplan sieht die grundlegende Sanierung des historischen Gebäudes von 1876 in der Gabelentzstraße vor und eine Erweiterung um den Herzoglichen Marstall am anderen Ende des Schlossparks. Im Marstall sollten weitere Ausstellungsflächen, Büros, Werkstätten, Depots und Schaudepots einziehen, während im Museumsgebäude mehr Platz für Ausstellungen und für die seit Gründung 1848 zum Haus gehörende Kunstschule geplant war.
Eine Besonderheit der Museen am Altenburger Schlossberg sind die unterschiedlichen Trägerschaften der Einrichtungen, die entweder zum Landkreis oder zur Stadt gehören oder in Vereinsform geführt werden. Die sich daraus ergebenden bürokratischen Hürden versuchten Stadt und Landkreis durch die Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen im Oktober 2020 zu überwinden, unter deren Dach Lindenau-Museum und Residenzschloss Altenburg (mit Schlosspark) zusammengefasst wurden. Eine der wichtigsten Aufgaben der KAG ist die Erarbeitung eines Masterplans für den gesamten Schlossberg, der die Pläne für das Lindenau-Museum als Ausgangspunkt einer Gesamtkonzeption begreift. Insofern wurden nun die Überlegungen des ersten Masterplans noch einmal neu beleuchtet und bewertet.

 

© Samuel Kettler, Timo Dötzer

Aufgabe

Der Planungsbereich umfasste die ehemalige Remise des Marstalles, die heute als ungenutzte Grünfläche unmittelbar gegenüber dem Marstall liegt und die Ruine des Schönhauses im Schlosspark. Mit der Grünfläche der ehemaligen Remise besitzt die Stadt Altenburg einen historischen Freiraum mit bislang nicht näher untersuchten und damit ungenutzt gebliebenen Potentialen. Von dem Standort könnte zukünftig ein besonderer Impuls und damit Nutzengewinn für die Museumslandschaft selbst wie auch für die Region ausgehen.
Zentral in der Stadt neben dem Schlosspark auf dem Schlossberg gelegen ist der markante und städtebaulich günstige Freiraum sowie der ihn umgebende städtische Freiraum verkehrlich gut erreichbar und für den künftigen Museumsstandort Schlossberg zentral gelegen um dort die Depots und Werkstätten zu installieren. Damit bieten sich nicht nur für die Stadt und den Landkreis selbst, sondern darüber hinaus und im Zusammenspiel mit benachbarten Museen auch zentrale Nutzungen und Funktionen an. Dem Neubau der Remise als Werkstatt und Depot könnte zukünftig ein lokaler wie überregional wirkender Stellenwert mit Identifikationspotential zukommen.
Gesucht wurde nach einem tragfähigen und umsetzbaren Konzept für eine angemessene und realistische Neubebauung in der Kubatur und Lage der ehemaligen Remise, aber mit den erforderlichen klimatischen Bedingungen für einen modernen Depot- und Werkstattbau. Erwartet wurden denkmalmethodisch schlüssige Konzepte und kreative wie zeitgemäße Lösungen, in denen sich Gestaltung und Materialität der vorgeschlagenen baulichen Interventionen sowohl im Baubestand des Kulturdenkmals Marstall als auch des Stadtraumes respektvoll, aber bewusst gegenüber dem Denkmalbestand absetzen sollten.

© Thilo Kästner, Philip Swoboda

© Sebastian Blüml, Klaus Meiser

© Sebastian Blüml, Klaus Meiser

Dozenten:  Prof. Dietmar Kirsch / Prof. Markus Schlempp

Bachelorstudiengang Architektur, Konstruktion & Entwurf 2, Sommersemester 2022